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Auerhuhnauswilderung im Thüringer Wald

Text: Dr. Horst Sproßmann - ThüringenForst

 

Forstministerin Susanna Karawanskij und ThüringenForst-Vorstand Volker Gebhardt haben am 5. September im Forstamt Gehren insgesamt vier Auerhühner in die Freiheit entlassen. "Eine der gravierendsten Folgen des Klimawandels ist der Verlust von Lebensräumen. Erfreulicherweise sehen wir derzeit dennoch eine positive Entwicklung der Auerhuhnbestände. Dieser Erfolg wiegt uns nicht in Sicherheit. So wie sich ThüringenForst um unseren Wald kümmert, engagieren Sie sich auch für das waldtypische Artenerbe – wie zum Beispiel die Auerhühner, Orchideen, Amphibien oder Moore. Ein Aussterben dieser beeindruckenden Tierart, die seit Jahrtausenden in Thüringen beheimatet ist, wäre ein großer Verlust. Deshalb ist dieses Auswilderungsprojekt so immens wichtig für unsere heimische Naturlandschaft", betont Ministerin Susanna Karawanskij. Weitere knapp 29 Tiere, überwiegend Hähne, aus der forsteigenen Aufzuchtstation wurden bereits in der letzten Woche ausgewildert.

 

Gezielte forstliche Maßnahmen lassen Population ansteigen

„Verluste an auerhuhnspezifischem Lebensraum, Schadstoffeinträge und überhöhte Wildbestände sind die Ursachen dafür, dass das Auerhuhn im Freistaat vor rund 15 Jahren kurz vor dem Aussterben stand“, erläutert Gebhardt. Mit gezielten forstlichen Maßnahmen zur Lebensraumgestaltung, der Reduzierung von Fressfeinden und der Bestandsstützung arbeitet die Landesforstanstalt seit über zehn Jahren gegen diesen Trend und für den Schutz und den Erhalt dieser seltenen und nach wie vor stark bedrohten Art der Roten Liste. Die Anstrengungen dieser Jahre tragen nunmehr vermehrt Früchte, die Auerwildpopulation in Ostthüringen wächst nachhaltig.

Das Auerhuhn ist Naturschutz-Leitart

Das Auerhuhn gilt als Naturschutz-Leitart lichter, alter Wälder. Wo das Auerhuhn geeignete Lebensraumbedingungen vorfindet, sind auch bald weitere schützenswerte Arten wie der Ziegenmelker, die Kreuzotter oder Sperlings- bzw. Raufußkauz zu beobachten. Das macht das größte heimische Waldhuhn für Förster und Waldökologen noch interessanter. Denn die forstlichen Maßnahmen zur Lebensraumgestaltung, die insbesondere die Herstellung lichterer Waldstrukturen oder die Förderung alter starkastiger Kiefern und Lärchen umfassen, schaffen ein ausgesprochen vielfältig nutzbares Biotop mit vielen ökologischen Nischen.