Bannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur Startseite
 

Friedrichshöhe

Ortsteil Friedrichshöhe - klein aber fein!

Luftaufnahme Winter

 

Friedrichshöhe ist eines der jüngsten Orte im Thüringer Wald. Seine Gründung verdankt das Dorf Herzog Ernst Friedrich I. von Sachsen-Hildburghausen, der 1725 die Errichtung einer Glashütte am Kamm des Thüringer Schiefergebirges in Mitten eines tiefen Waldes erlaubte. Diese musste allerdings schon 40 Jahre später wegen Kapitalmangel und Problemen in der Holzzuweisung aufgegeben werden. Das Leben der Dorfbewohner wurde fortan beschwerlicher und armseliger. Waldwirtschaft, Porzellanmalerei für die Fabrik in Limbach und etwas Landwirtschaft ernährten die Menschen nur kümmerlich.  Wohl ein wenig zu romantisch und auf schöne Poesie bedacht beschrieb der Wanderschriftsteller August Trinius in seinem Thüringer Wanderbuch das Leben in dem kleinen Ort am Rennsteig folgendermaßen:

„Die Bewohner des Dörfchens Friedrichshöhe sind zumeist in der Porzellanmalerei beschäftigt. An dieser Tätigkeit sind fast alle Familienmitglieder beteiligt, und es ist ein friedlicher Genuss, dem stillen, strebsamen Schaffen dieser schlichten Leute in ihren niedrigen, stark beheizten Stuben zuzuschauen, wie sie mit Geschmack und Farbensinn die reizvollsten Muster, Blumenstücke und bewegte Gruppen auf die mannigfachsten Nippessachen hinzuzaubern. So viele Maltischchen mit Farbnäpfchen, Pinsel, Porzellangegenständen bedeckt! Vater, Sohn, Tochter sitzen da gebückt über ihrer Arbeit, und die Mutter geht auf und ab, schiebt ein Brett voll bemalter Figürchen, Vasen, Muscheln, Teller in das Trockengestell hinter den breiten Kachelofen und nimmt dann wieder die unterbrochene Tätigkeit des Kartoffelschälens zum Mittagsmahle auf. Ab und zu heben sich mal die Köpfe der Malenden und blicken hinaus, wenn ein Waldarbeiter oder ein einsamer Wandersmann vorüberschreitet….“

 

August Trinius weckte jedoch mit seinen in Begeisterung und Überschwang geschilderten Wanderbeschreibungen schon zur Kaiser-Wilhelm-Zeit die Reiselust zum Rennsteig und Wanderlust der Thüringer selbst. Davon konnte später schließlich auch das kleine Dörfchen Friedrichshöhe profitieren. Seitdem genießen immer mehr Gäste, scherzhaft als Luftschnapper bezeichnet, die idyllische Lage in mitten von Wald und Bergwiese mit freiem Blick zum Blessberg hinüber. Zunächst logierten sie in Privatzimmern und genossen oft auch die familiäre Anbindung zu den Gastgebern. Kleine Erholungshäuser entstanden später und private Wochenendhäuschen wurden gebaut. Erste Postkarten bereits von 1905 zeigen anschaulich, wie beliebt es war, von diesem malerischen Fleckchen werbende Grüße auszusenden. Regelmäßig war das Fernsehen mit Mikrofon und Kamera hier, um aus und über dieses außergewöhnliche Örtchen und seine Menschen zu berichten. Immer beliebter wurde das kleine Bergdörfchen, dass die kleinste Gemeinde der DDR war, am längsten eine Einklassen-Schule besaß, später Zentrum des Naturparkes Thüringer Wald wurde und schließlich sogar einen Bundespräsidenten als Urlauber zu Gast hatte. Heute stehen ca. 80 Gästebetten zur Verfügung.

 

Einwohner jedoch hat Friedrichshöhe heute nur noch 18 - „Ur“Einwohner, Eingeheiratet oder ehemalige Luftschnapper. 1832 zählte das zum Amt Eisfeld gehörige Dorf 28 Einwohner in 5 Wohnhäusern, 1852 waren es 45 Einwohner in 7 Häusern. Immerhin um die 30 Menschen lebten in den 80er Jahren in 11 Wohnhäusern im Ort und beherbergten bis zu 600 Gäste pro Jahr.

 

Wohl auch der sinkenden Einwohnerzahl geschuldet verlor das Dörfchen 1994 seine Eigenständigkeit und wurde der Gemeinde Sachsenbrunn angegliedert und nach der Gebietsreform 2019 nach Eisfeld eingemeindet. Sozusagen nun auch verwaltungstechnisch übergangslos ist Friedrichshöhe damit wie jeher die „Grüne Oase“ der Stadt Eisfeld. Aber nicht nur viele Eisfelder zieht es regelmäßig ins Dörfchen am Rennsteig. Immer mehr Wanderfreunde, Radfahrer, Skiläufer und Naturbegeisterte aus Oberfranken schwärmen an Wochenenden und Feiertagen hierher. Ein schönes Wanderwegenetz, gute Skiloipen, ausgebaute Radwege, saftige und bunt blühende Bergwiesen mit schönen Ausblicken, auch ein bisschen Gastronomie sowie eine Ausstellung für wissbegierige Natur,- Kultur, und Landschaftsinteressierte im Gebäude der Naturparkverwaltung bieten abwechslungsreiche Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Der Heimatverein hat sich seit 2016 mit vielfältigen Projekten der nachhaltigen Verschönerung in und um Friedrichshöhe verschrieben: Wanderwege instand halten und beschildern, Ruhebänke aufstellen, Wiesen pflegen, einen Spielplatz errichten, die Kirmes wieder beleben, eine neue Dorflinde pflanzen, die Friedhofsgestaltung und viele kleine Pflege- und Reparaturarbeiten. Immerhin 51 Mitglieder! Eine für das kleine Dörfchen beachtlich reiche Mitgliederzahl, schon fast das 3-fache der Einwohnerzahl! Viele auswärtige Mitglieder aus den verschiedensten Regionen engagieren sich leidenschaftlich für den Ort, weil sie sich der Gegend zwischen hinterer und vorderer Werra-Quelle auf besondere Art verbunden fühlen und nachhaltige Tourismusentwicklung unterstützen wollen.

 

Lassen Sie sich immer wieder verführen von diesem beschaulichen Dörfchen in naturnaher Ursprünglichkeit. Besuchen Sie Friedrichshöhe – ein bisschen verborgen aber berühmt und immer wieder überraschend.

 

Abendstimmung Winter  Dorf Winter  Sommerbild1     

11 Friedrichshöhe 70er